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Wagner-Adventskalender

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Willkommen im Advent! Bis Heiligabend gibt es auf diesem Blog einen Wagner-Adventskalender  mit jeweils einer lustigen Anekdote oder einem Fakt über den Komponisten! Viel Spaß und eine gesegnete Weihnachtszeit! Euer Froeken Finemang 24. Dezember 2018 23. Dezember 2018 22. Dezember 2018 21. Dezember 2018 20. Dezember 2018 19. Dezember 2018 18. Dezember 2018 17. Dezember 2018 16. Dezember 2018 15. Dezember 2018 14 Dezember 2018 13 Dezember 2018 12. Dezember 2018 11. Dezember 2018 10. Dezember 2018 09. Dezember 2018 08. Dezember 2018                                                                                                            07- Dezember 2018                                                                                                                  06. Dezember 2018                                                                  05. Dez

Die Gottbegnadetenliste - ein Meilenstein der Nazi-Doppelmoral

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Stellen Sie sich folgende Situation vor (nein, bitte nur einen kurzen Augenblick, danach ist es vorbei und Sie dürfen sich gründlich schütteln und meinetwegen auch eine kalte Dusche nehmen): Sie sind ein Nazi. Und nicht irgendeiner, sondern ein überzeugter, ein fleißiger und bestrebter, eben das, was Ihre Parteifreunde als einen "guten" Nazi bezeichnen würden, sofern man dieses Wort in diesem Zusammenhang überhaupt gebrauchen kann. So wie man ein guter Mathematikschüler ist: Immer ganz vorne mit dabei, immer bestrebt, die Hausaufgaben fehlerfrei abzuliefern und vielleicht noch die eine oder andere Extraaufgabe mit zu erledigen. Sie arbeiten fleißig daran, das deutsche Volk auf den Ihrer Meinung nach "richtigen" Weg zu bringen und kaufen auch schon lange nicht mehr bei Juden ein. Nicht mal mehr Halvaschnecken mit Schokolade. Sie lesen deutsche Bücher, sehen deutsche Filme, hören deutsche Musik und haben sich irgendwann so weit nach vorne gearbeitet, dass Si

Lieber Herzenspupsuhu! Spitznamen unter Musikern und Partnern

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Spitznamen sind ja so eine Sache, die gleichwohl äußerst beliebt, auch ebenso verhasst ist. Bei den Opfern nämlich, welchen sie auferlegt wurden. Meine Bekannte Siliana versuchte sich jedes Mal, zwischen den Auslagen der Geschäfte zu verstecken, wenn sie beim Einkaufen von ihrer Mutter „Silli“ gerufen wurde. Dazu muss man allerdings anfügen, dass wir zu diesem Zeitpunkt in England lebten und ihre deutschstämmige Mutter das Problem nicht zu erkennen schien. Nicht viel anders erging es Svenja, die bei einem Schüleraustausch nach Moskau erfahren musste, dass ihr Name auf Russisch „Schwein“ bedeutete. Und wer erinnert sich nicht daran, dass der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber seine Gattin Karin in aller Öffentlichkeit „Muschi“ rief? Geht es noch schlimmer? (Natürlich geht es noch schlimmer. Schlimmer geht’s immer, wie man zu sagen pflegt, aber bei einer Fernsehübertragung eines politischen Großevents mit dem Namen eines exklusiv weiblichen Körperteils belegt

Verdi im Kopf - von Cocktailparties, Pizzawerbung und neuronalen Verschwörungstheorien

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„Sportfreunde“. Ein Wort, das vor wenigen Tagen in meiner Umgebung fiel, und das mich zum großen Grübeln anregte. „Meine Sportfreunde“.   Sportfreunde, das klingt nach Samstagnachmittagsbier vor der Sportkneipe in meinem Heimatdorf, die einfach nur deshalb Sportkneipe hieß, weil der Sportplatz in Sichtweite war und die Aschenbahn am Biergarten vorbeiführte. In der Sportkneipe gab es Bier, Männer mit Bäuchen, die auf ausgiebigen Genuss desselben schließen ließen, und eine Truhe mit Eis aus der vorletzten Saison, das am Einwickelpapier klebte, wie Fliegen an der Kleisterfalle, und an den Rändern eine seltsame gummiartige Konsistenz angenommen hatte. Die Sportfreunde, das waren die Bierkerle, die den Sport so lange gerne hatten, wie sie ihm vom Biergartenstuhl aus zugucken konnten. Ging es darum, sich selbst zu bewegen, wollten sie nicht mehr sein Freund sein. So gesehen habe ich keine Sportfreunde. Oder bezog sich die Äußerung eher auf Freunde, mit denen man gemeinsam Sport

Im Schnepfenaquarium - Richard Wagners Rheintöchter

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Als ich noch kein Fröken, sondern höchstens eine Flicka, ein kleines Mädchen also, war, begann das, was mein Leben über eine lange Zeit hinweg bestimmen sollte: Umzüge. Ich erinnere mich an einen Auftritt vor einigen Jahren, bei dem ich einen song („My Town“) mit den Worten ankündigte, ich sei nun 23 Mal umgezogen und hätte endgültig den Kanal voll, sehnte mich nach einem Zuhause, das den Namen auch verdiente. Und was soll ich sagen? Keine 6 Monate später packte ich meine Sachen erneut. Diesmal nur eine Türe weiter, aber immerhin. Wer mich heute erschrecken will, droht mit irgendwelchen weiteren Nomadenaktionen. Huh! Schlimm an der Umzieherei ist für Kinder meist der Wechsel der Schule, der Nachbarschaft oder des Freundeskreises. Irgendwo neu dazuzustoßen ist immer eine Herausforderung, besonders aber, wenn es sich um Mädchencliquen in Schulklassen handelt. Da gibt es keine Anpassungszeit. Entweder, man wird angenommen, oder eben nicht. Rangordnungen scheinen hier immer eher

Hall aus Sachsen? Händel-Rezeption und -Idealisierung in der DDR

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Das Problem einer neuen Ideologie, einer neuen Regierung oder eines neu geschaffenen Staates besteht zunächst einmal darin, dass er oder sie nun einmal genau das ist: Neu. Altes soll hinter sich gelassen, Neues in den Vordergrund gerückt, und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit auf Basis neuer Werte geschaffen werden. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit stellt sich dann ein, wenn Menschen Dinge teilen: Erinnerungen, Geschichten, Wertvorstellungen. Wir wissen (noch) nicht, wer wir sind, haben unsere Geschichte hinter uns gelassen, aber wir sind einander verbunden; das ist eine Idee, die sich nicht so einfach verwirklichen lässt. Ohne gemeinsame Hintergründe sind wir keine Gemeinschaft. Nun sind diese Hintergründe glücklicherweise gar nicht so schwer zu finden, wie man zunächst glauben könnte: Steckt man drei einander völlig fremde Menschen in den Warteraum einer Tierarztpraxis, bilden sie bereits wenige Minuten nach dem Abspulen der allgemein